Dunera

„Dunera-Messe“ erneut in Sydney

Konzert begleitet Ausstellung „Dunera: Stories of Internment“

Die State Library New South Wales in Sydney begeht in diesem Jahr den Jahrestag der staatlich sanktionierten gewaltsamen Übergriffe und Plünderungen gegen Juden und ihr Eigentum in Nazi-Deutschland am 9. November 1938 mit einer neuen Aufführung der „Dunera-Messe“.

Die Organisatoren schreiben: „Ein dramatisiertes Konzert, das die Flüchtlingsgeschichte der HMT Dunera erforscht und die wiederentdeckten Musikmanuskripte des Dunera-Komponisten Max-Peter Meyer vorstellt.

Im Jahr 1940 wurden Flüchtlinge, die vor der Verfolgung durch die Nazis nach Großbritannien geflohen waren, plötzlich als feindliche Ausländer eingestuft, mit dem Schiff Dunera nach Australien transportiert und in Lagern in Hay und Orange, NSW, und in Tatura, Victoria, festgehalten. In ihren Versuchen, Spuren ihres früheren Lebens wiederherzustellen, führten die Internierten in den Lagern eine bemerkenswerte Reihe von Aktivitäten durch, die von Kunstkursen über universitätsähnliche Vorlesungen bis hin zu Theateraufführungen reichten. Infolgedessen schufen sie eine außergewöhnliche Reihe persönlicher Kunstwerke und Artefakte, von wunderschönen Porträts und Landschaften bis hin zu Pop-up-Papiermodellen und sogar einer inoffiziellen Lagerwährung. Die Bibliothek hat viele Jahre damit verbracht, Sammlungen zusammenzustellen, die dieses wenig bekannte Kapitel der australischen Geschichte zusammenfügen, und besitzt nun eine der größten Dunera-Sammlungen der Welt.“

Die „Dunera-Messe“ greift die Geschichte dieser Flüchtlinge anhand der Musikmanuskripte des Dunera-Komponisten Max-Peter Meyer (1892-1950) auf. Seine Kompositionen sind eine musikalische Wiederentdeckung, die das Wissen und die Dokumentation über die Internierung in Australien um das musikalische Schaffen der Internierten ergänzt.

Die ersten Noten für die Messe wurden geschrieben, als die Dunera noch auf See auf dem Weg nach Australien war. Meyer vollendete sein Werk im Internierungslager Hay, wo es am 6. April 1941 von Internierten für Internierte uraufgeführt wurde. Dunera Boy Oswald von Wolkenstein bewahrte die Noten mehrerer im Lager entstandener Werke von Meyer auf und gab sie Jahrzehnte später an Dr. James Forsyth weiter. Neben der Messe enthielt die Sammlung den „Psalm: De Profundis“ und ein Klavierquartett, die später im Lager aufgeführt worden waren. Von der Uraufführung bis zur Wiederaufführung der drei Werke Max-Peter Meyers beim Canberra International Music Festival im Mai 2023 vergingen mehr als acht Jahrzehnte.

Forsyths Tochter, die Musikerin, Historikerin und Autorin Dr. Nicole Forsyth, studierte die Aufführungen mit ihren Studenten und anderen ein. Das Konzert wird durch Projektionen von Kunstwerken der Dunera Boys visuell erweitert.

Es handelt sich um eine Begleitveranstaltung zur Ausstellung „Dunera: Geschichten der Internierung“. Es empfiehlt sich, den Besuch der Ausstellung und den Konzertabend miteinander zu verbinden.

Musik aus dem Internierungslager. Quelle: Pressefoto der SL NSW.

Das Konzert findet am 9. November von 17.30 Uhr bis 18.45 Uhrim Auditoriy der State Library New South Wales (Macquarie Building, untere Ebene) statt. Der Eintritt beträgt 30 AUD (reduziert und für Friends of the Library: 15 AUD). Um Registrierung wird gebeten. Weitere Informationen.

Die Ausstellung „Dunera: Stories of Internment“ wird bei freiem Eintritt in der State Library of NSW am Shakespeare Place in Sydney gezeigt. Dazu gibt es ein begleitendes Programm.

Der Ausstellungs-Guide zum Download

Service-Infos zur Ausstellung

Drei der 55 „Gesichter der Dunera“: Rechts Rabbi Blumenthal. Die Namen der beiden anderen Internierten sind – wie viele andere – nicht bekannt. Die State Library hofft, dass Besucher der Website bei der Identifizierung helfen können.
Die Zeichnungen stammen von Dunera Boy Robert Hofmann. Mit freundlicher Genehmigung der Mitchell Library, State Library of New South Wales.

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