Queen Mary-Internierte stärker im Fokus
Die Dunera Association wird künftig unter der Bezeichnung „The Dunera and Queen Mary Association“ das Andenken an die von den Briten 1940 nach Australien deportierten Juden, Nazigegnern und italienischen Internierten bewahren. Die Namensänderung wurde auf der Jahres-Mitgliederversammlung Ende November beschlossen. Der Beschluss ist Ergebnis einer längeren Diskussion. Ziel war es, die Internierten der Queen Mary stärker in die Arbeit des Vereins einzubeziehen, die in der Verbandsarbeit bisher zu kurz zu kommen schienen.
Die meisten der bis zu knapp 300 Internierten waren Flüchtlinge, die es aus Deutschland, Österreich und Italien bis nach Singapur geschafft. Etliche, vor allem Italiener, hatten dort schon länger gelebt. Sie erreichten Australien unter Bewachung an Bord der Queen Mary am 25. September 1940 – also kurz nach dem Eintreffen der Dunera. Britische Behörden in Singapur hatten sie zur Teilnahme überredet, indem ihnen ein Leben in Freiheit zugesagt wurde. In Australien durften sie jedoch nicht auf freiem Fuß bleiben, sondern wurden im Lager Tatura 3 inhaftiert. In dieser Internierten-Gruppe waren Familien mit Kleinkindern und mehrere über 70 Jahre alte Männer.
Dunera.de veröffentlichte bereits Biografien der Queen Mary Internierten Franz Lebrecht und Leon Gottlieb. Ein Hintergrund-Artikel über die Queen Mary-Internierten ist geplant.
Im Hafen von Singapur wurden knapp 300 Internierte an Bord der Queen Mary gebracht, die am 18. September 1940 ablegte. Foto: Alamy Nr. 2HX5D64.
Auf der Versammlung wurden außerdem der Vorstand mit Seumas Spark (President), Ed Lippmann (Vice President), Geoff Winter (Treasurer), Simon Chodziesner (Assistant Treasurer), Kate Garrett (Secretary) und Ron Reichwald (Ex-officio) sowie ein zehnköpfiges Komitee gewählt.
Am Beginn ihrer Arbeit steht die Umsetzung der Umbenennung. Gebraucht werden u.a. ein neues Logo und Briefkopf. Auch die Webadresse und der Facebook-Auftritt müssen geändert werden.