Am 28. Oktober veranstaltet die britische Dunera Interest Group in Zusammenarbeit mit der Association of Jewish Refugees einen Online-Vortrag zur Erinnerung an den Dunera Boy und Bildhauer Heinz Henghes. Der Event „ist für alle interessant, die mehr über die Geschichte der Dunera erfahren möchten, sowie für alle, die sich für Kunst interessieren“, heißt es in der Einladung.
Ian Henghes, Sohn von Heinz Henghes, wird Einblicke in die Internierung seines Vaters während des Krieges in Australien geben und dessen Leben und Verbindungen zu anderen internierten Künstlern nachzeichnen. Er beleuchtet Freundschaften wie die zu Hein Heckroth und Erinnerungen, die Klaus Friedeberger bewahrt hat, und ordnet diese Begegnungen in den größeren Kontext des Surrealismus, der Abstraktion und des Bauhauses ein. Dabei zeigt er, wie der kreative Austausch im Lager das bleibende Vermächtnis der Dunera-Künstler geprägt hat.
Kurze biografische Information über Heinz Henghes
Heinz Henghes wurde am 20. August 1906 als Gustav Heinrich Clusmann in Hamburg geboren. Seit Vater war Protestant, seine Mutter jüdischer Herkunft. Er wurde jedoch protestantisch erzogen. Schon als 17jähriger ging er in die USA und bekam Kontakt zu Künstlern. Das prägte ihn und er begann, sich als Bildhauer und Surrealist zu profilieren. Ab 1933 lebte er in Italien, 1937 baute er ein Studio in London auf. In Deutschland hätte er aufgrund seines Status als „Halbjude“ mit Verfolgung zu rechnen gehabt.
Weil sein Antrag für ein US-Visum, wie viele andere von Nazi-Verfolgten, ignoriert wurde, galt er den Briten als Deutscher. Trotz einer Einstufung als Flüchtling in die Kategorie „C“ wurde er interniert und auf der Dunera nach Australien deportiert. Im Camp 7 bei Hay war er in Hut 25 zusammen u.a. mit dem Bühnenbildner Hein Heckroth untergebracht und schloss mit weiteren internierten Künstlern Bekanntschaft. Er durfte Australien im Juni 1941 verlassen. 1947 bekam er die britische Staatsbürgerschaft, die Namensänderung zu Heinz Henghes wurde 1952 genehmigt.
Seine künstlerische Arbeit führte ihn fortan durch ganz Europa. Sein Schaffen umfasst auch Gedichte und Bilder. Bis heute gibt es immer wieder Ausstellungen seiner Werke.
Heinz Henghes starb am 20. Dezember 1975 in Bordeaux.
Registrierung: für den Event:
Der Online-Vortrag findet am 28. Oktober 2025 um 19 Uhr (britische Zeit) statt. Zur Teilnahme über Zoom bittet die Dunera IG um Eintragung für ihren Newsletter.

Heinz Henghes, 1974. Foto: Ian Henghes (Wikipedia).
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