Dunera

Dunera Boy Walter Kaufmann im Film

Zum 100. Geburtstag des Schriftstellers wieder im Kino

Walter Kaufmann ist einer der in Deutschland bekanntesten Dunera Boys; er war in der DDR ein beliebter und geachteter Schriftsteller.

Seine Adoptiv-Eltern brachten den 1924 geborenen jüdischen Jungen mit einem Kindertransport in Sicherheit nach England. Dort wurde er Mitte 1940 von der Schule geholt, interniert und nach Australien deportiert. Nach Internierung und Armeedienst arbeitete er in verschiedenen Berufen und schrieb seinen ersten Roman „Voices in the Storm“ (Stimmen im Sturm). Nach seiner Rückkehr aus Australien lebte als Schriftsteller und Journalist in der DDR. Weil er seinen australischen Pass behalten hatte konnte er viele Länder bereisen. Er berichtete über politische und soziale Fragen und hatte stets ein Auge für Erlebnisse am Rande. Er tat das „immer auf Seiten der Opfer, der Entrechteten“, wie der Berliner Filmjournalist Knut Elstermann sagt. DIese Reisen kennzeichnen Kaufmanns umfangreiches schriftstellerisches Werk ebenso wie Verfolgung und Exil, wobei sein eigenes Erleben einen Eckpunkt bildet. „Er habe in seinem Leben die Welt erleben können. Aber es vergehe kein Tag, an dem er nicht an seine Eltern denke, die in Auschwitz ermordet wurden“, erinnert die Berliner Wochenzeitung Jüdische Allgemeine in ihrem Nachruf an ihn.

Der kurz nach Kaufmanns Tod am 15. April 2021 uraufgeführte Film „Walter Kaufmann – Welch ein Leben!“ endet mit seiner Mahnung anlässlich rechtsextremer Gewalttaten: „Dieser Rechtsruck hat mich mobilisiert, innerlich, in dem Sinne, dass ich jetzt auf die Barrikaden gehen möchte und allen sagen: Nie wieder – das nie wieder!“

Die „unglaubliche Lebensgeschichte“ eines „ebenso kämpferischen wie lebensfrohen“ Mannes (Elstermann) kommt nun anlässlich des 100. Geburtstages des Schriftstellers wieder in einige Kinos in Hessen und Niedersachsen.

Folgende Aufführungen sind angekündigt:
22. Mai in Büdingen, Novum Kino
23. Mai in Butzbach, Filmtheater
27. Mai in Grünberg, Kino
28. Mai in Korbach, Cine K
10. Juni in Hannover, Kino am Raschplatz

Regisseurin Karin Kaper begleitet alle Vorführungen, die in Zusammenarbeit mit örtlichen Organisationen und Initiativen organisiert werden. Neben dem Abendprogramm sind an allen Orten am nachfolgenden Tag Schulvorführungen vorgesehen, an denen die Regisseurin ebenfalls teilnimmt.

Wie Frau Kaper außerdem mitteilt, ist der Film im September nach Sydney und Melbourne eingeladen. Auch dieser Zeitraum hat einen Hintergrund: Am 6. September 1940 erreichte Walter Kaufmann zusammen mit mehr als 2.000 Leidensgenossen, die vor der Naziverfolgung nach Englnad geflohen waren, Sydney auf dem Schiff Dunera. Nach Internierung und Militärdienst lebte Kaufmann bis 1957 in Melbourne, bevor er in die DDR übersiedelte.

Zu dem Biopic erschien ein pädagogisches Begleitmaterial für Lehrer, die mit Schülern ab 14 Jahren den Film besuchen wollen.

Walter Kaufmann. (Filmfotos).

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